Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Berlin begrüßt die Forderung von Andreas Gassen, Vorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), die Karenzzeit für Krankschreibungen von drei auf vier bis fünf Tage zu verlängern.
Gassen hatte im Redaktionsnetzwerk Deutschland angeregt, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer künftig erst nach dem vierten oder fünften Krankheitstag eine ärztliche Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vorlegen müssen. Derzeit können Arbeitgeber bereits ab dem ersten Krankheitstag eine Krankschreibung verlangen, in der Praxis wird diese meist ab dem vierten Tag eingefordert.
Der VBE Berlin sieht in dieser Maßnahme deutliche Vorteile für alle Menschen, die in Schulen arbeiten. “Gerade im Schulbetrieb sind kurze Erkältungskrankheiten sehr häufig. Eine Verlängerung der Karenzzeit würde das pädagogische Personal spürbar entlasten”, so der Verband.
Arzttermine sind oft schwer zu bekommen und das Gesundheitssystem ist bereits stark belastet. Bei leichten Erkrankungen, die nach wenigen Tagen auskuriert sind, müssten Lehrkräfte und pädagogisches Personal nicht zusätzlich Arztpraxen aufsuchen und dort möglicherweise weitere Ansteckungen riskieren. Dies schont nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch die medizinische Infrastruktur.
Der VBE Berlin fordert die politischen Entscheidungsträger auf, die Anregung der KBV ernsthaft zu prüfen und zeitnah umzusetzen. Eine solche Regelung würde dem Grundsatz der eigenverantwortlichen Gesundheitsfürsorge entsprechen und gleichzeitig einen praktischen Beitrag zur Entlastung des überlasteten Gesundheitssystems leisten.
Über den VBE Berlin: Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Berlin vertritt die Interessen von Lehrkräften und pädagogischem Personal an Berliner Schulen.