27. Mai 2021

Impfen und Schule

Impfen an Schulen führt zu zusätzlichen Belastungen

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„Das Impfen an Schulen zu ermöglichen, sehen wir sehr skeptisch. Es ist sicher möglich, Räumlichkeiten bereitzustellen, damit Eltern durch medizinisches Personal im Rahmen einer Veranstaltung über die aktuelle Studienlage und Chancen und Risiken von Impfungen aufgeklärt werden können.

Doch die mit dem Impfen der Kinder einhergehenden zusätzlichen Herausforderungen an Schule angemessen aufzufangen, kann nicht Aufgabe von Lehrkräften und Schulleitung sein. Das beginnt bei Räumlichkeiten und Aufsichtspflicht und betrifft auch die Begleitung der Schülerinnen und Schüler von Lehrkräften“, erläutert der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, anlässlich des heute stattfindenden Impfgipfels und der Idee des Impfens an Schulen.

Er erklärt: „Gerade diejenigen, die am lautesten fordern, dass Präsenzunterricht umgesetzt werden müsse, um Lernrückstände aufzuholen, sind jetzt diejenigen, die kein Problem damit haben, wenn die Abläufe gestört und wichtige Lernzeit verloren geht. Was die Schülerinnen und Schüler gerade brauchen, sind verlässliche Strukturen, feste Ansprechpersonen und ausreichend Zeit, um das Erlebte aufzuarbeiten. Was sie sicher nicht gebrauchen können, ist, mit Entscheidungen konfrontiert zu werden, die Minderjährige nicht einmal selbst fällen dürfen.“

Ein viel zu wenig beachtetes Problem sei laut Beckmann auch die zunehmende Gewaltbereitschaft: „Die Aggressionen, die Lehrkräfte und Schulleitungen erleben, sind jetzt schon groß. Mit unserer zuletzt veröffentlichten repräsentativen forsa-Umfrage konnten wir aufzeigen, dass jede vierte Lehrkraft berichtet, dass es an ihrer Schule zu psychischer Gewalt gegen Beschäftigte im Zusammenhang mit der Umsetzung von Corona-Schutzmaßnahmen gekommen ist. Das Impfen an Schulen durchzuführen, wird diese Aggressionen weiter schüren. Nicht die Politik wird sich mit Fragen konfrontiert sehen, sondern die Lehrkräfte!“