12. Mai 2020

Rahmenkonzept für Kitas lässt viele Fragen unbeantwortet

Im Ergebnis zu dünn

„Wir begrüßen, dass Bund und Länder deutlich gemacht haben, dass die Gesundheit und der Schutz der Kinder und pädagogischen Fachkräfte an Kitas oberste Priorität bei den geplanten Lockerungen haben und risikogefährdete Personen dabei besonders berücksichtigt werden müssen, obgleich es hier weiterer Ausdifferenzierungen bedarf, wer darunter genau fällt.

Auch die sukzessive Wiederaufnahme des Kitabetriebs ist vernünftig“, erklärt der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, zu den am 06. Mai verkündeten Ergebnissen. 

„Im Ganzen ist das, was jetzt geregelt wurde, aber zu wenig. Als Ende April durch Bund und Länder ein vierstufiger Wiedereröffnungsplan empfohlen wurde, haben wir darauf hingewiesen, dass es entscheidend ist, wie dieser konkret umgesetzt werden soll und dass es bundeseinheitliche Rahmenvorgaben brauche. Jetzt wurden kaum klare Regelungen beschlossen, wertvolle Zeit ist damit verspielt worden. Die ausdifferenzierten Fahrpläne müssen nun von den Ländern und Kommunen entwickelt werden, was Eltern und Fachkräfte an Kitas zusätzliche und unnötige Ungewissheiten und Belastungen aufbürdet“, so der Bundesvorsitzende. „Es ist zum Beispiel nach wie vor nicht klar, wie Hygieneregeln genau umgesetzt werden können und sollen, welche Vorgaben zur personellen Ausstattung an Kitas in den verschiedenen Phasen gegeben sein müssen, wie viele Kinder bei welchen räumlichen Gegebenheiten maximal betreut werden dürfen, wie Abstandsgebote, zum Beispiel in der Bring- oder Abholsituation oder im Außengelände, eingehalten werden können“, so Beckmann weiter. 

„Ich warne die Politik davor, die Verantwortung für die konkrete Ausgestaltung vager und nicht realisierbarer Vorgaben letztlich auf die Kitas selbst abzuwälzen. Dies ist bei der ohnehin überangespannten Personalsituation, die sich durch den Ausfall risikogefährdeter Fachkräfte und durch zusätzliche Aufgaben nochmals verschärfen wird, in keiner Weise zu vertreten. Es braucht hier zu allen neuralgischen Punkten vollständige und klar dokumentierte Regelungen. Für die Klärung darüber hinaus bestehender Fragen, die an Kitas mit Sicherheit entstehen werden, müssen die Kommunen jederzeit erreichbare Verantwortungsträger definieren und an Kitas kommunizieren“, so Beckmann abschließend.

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