„Der Bedarf an Plätzen für die Ganztagsbildung ist deutlich größer als momentan angeboten werden kann. Doch Geld allein macht nicht glücklich – und schafft keine Plätze, wenn doch das Personal hinten und vorne fehlt.
In Zeiten des Lehrkräftemangels hätten letztes Jahr all diejenigen Lehrkräfte gewonnen werden müssen, die ab 2026 zusätzlich in den Schulen arbeiten sollen. Und auch Erzieherinnen und Erzieher müssen in den nächsten fünf Jahren zu Tausenden ausgebildet werden, um den Rechtsanspruch einlösen zu können. Es ist daher dringend geboten, alle Vorhaben unter den Vorbehalt einer Personalgewinnungskampagne zu stellen, welche darauf ausgerichtet sein muss, die Ausbildung in pädagogischen Berufen, das Studium auf Lehramt sowie die Berufsausübung in einer pädagogischen Einrichtung attraktiver zu gestalten. Ganztag kann nur mit qualitativ hochwertig ausgebildetem Personal gelingen“, verdeutlicht Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE).
Gerade mit Blick auf die aktuelle Situation betont er: „In Zeiten von überbordenden Aufgaben für Schulleitungen und dem immensen Personalmangel in den Kommunen zeigt sich schon beim DigitalPakt, wie schwierig sich die Abrufung der Gelder gestaltet. Dies ist auch bei der Vergabe der Investitionen zur Verwirklichung des Ganztagsbildungsanspruchs zu erwarten. In Anbetracht der aktuellen Situation der Corona-Pandemie und damit in Zusammenhang stehenden Maßnahmen, die Schulen in ganz besonderer Weise betreffen, wird mit dieser Fördermöglichkeit eine weitere Aufgabe für Schulleitungen geschaffen. Unter den gegebenen Umständen sind in den Ländern niedrigschwellige Prozesse aufzustellen, um den Verwaltungsaufwand für die an der Schule mit dem Thema Befassten zu gering wie möglich zu halten.“