Der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, erklärt zu dem heute veröffentlichten Gutachten der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK):
„Das SWK-Gutachten beschreibt das, was Lehrerinnen und Lehrer längst wissen. Es hilft wenig, wenn die Defizite immer wieder beschrieben werden, aber die Wurzel des Übels, der Lehrkräftemangel, nicht beseitigt wird. Was nützt die Ausweitung von Diagnosen, wenn das Personal fehlt, um auf die Ergebnisse der Diagnosen reagieren zu können. Wer aber denkt, die Probleme beginnen in den Schulen, der liegt falsch! Die diesjährige DKLK-Studie hat besonders deutlich gemacht, wo und wie schon in der frühkindlichen Bildung die Defizite entstehen. Nicht mal ein Drittel der Kitas erreicht den geforderten Betreuungsschlüssel – beispielsweise bei den unter Dreijährigen – und wenn die Fachkräfte bei den über Dreijährigen oft 12 Kinder oder mehr betreuen müssen, dann brauchen wir über individuelle Förderung nicht zu sprechen. Wir befinden uns zurzeit in einem Bildungssystem, in dem die Kinder von einem Mangelbereich in den nächsten weitergegeben werden, weil es schlichtweg überall an personellen Ressourcen fehlt. Ich erwarte, dass die Politik die Verantwortung für die aktuelle desolate Situation übernimmt und sie nicht den Schulen und Kitas zuweist und endlich ins Handeln kommt, anstatt immer wieder zu beschreiben, was wir längst wissen.“